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Bertolt Brecht: Der Radwechsel

Ich sitze am Straßenrand
Der Fahrer wechselt das Rad.
Ich bin nicht gern, wo ich herkomme.
Ich bin nicht gern, wo ich hinfahre.
Warum sehe ich den Radwechsel
Mit Ungeduld?

Hans Magnus Enzensberger: Der Radwechsel (Alkäische Ode)

Dem Phöbus gleich, mit fliegender Rösser Kraft,
So zog er hin, doch plötzlich im Abendlicht
Auf wüstem Acker stille stehet
Nun die vergoldete Staatskarosse.

Die Diener zünden Fackeln an. Ihrem Herrn
Bereiten sie ein Lager am Feuer zu.
Den Wagenschmied zu Hilfe holt vom
Unfernen Maierhof her der Kutscher.

Doch unheilvoll umwölket die Braue sich:
Es quält den Meister rasende Ungeduld,
Und Zornesblitze wirft er allen
Säumigen zu, bis das Werk getan ist.

Als Eos roseningrig erwacht ist , wird
Dem braven Schmiede goldener Lohn zuteil.
Auf seiner Himmelsbahn geschwind, dem
Sonnengott gleich, ist enteilt der Meister.