Vor Tage

Vor mir ein Gebirge von Finsternis. Der Wald fliegt auseinander (oder vielleicht eine zu gründliche Abwesenheit). Der Wind dämpft ich weiss nicht was für ein Geräusch ganz nah, Klage oder Gebell, und zaust die Pappeln am Wegrand, fegt das Land, das ein falscher Mondschein erhellt zwischen zwei Feuerstössen, dringt ins Zimmer. (Schwer die Erwartung, doch nein: Rückprall in die Nacht.) Doch wozu noch das Spähen, wozu im Gewittertüll wiederherstellen wollen, was von Blitz zu Blitz zerfällt? Blindlings habe ich mein Bett wiedergefunden, bin gespannt auf die ersten Anzeichen einer Flaute (der Graben tut sich auf und öffnet sich mehr), ich verausgabe meine Wachzeit. In der Senke des Winds beginnt gelinde der Regen zu fallen.

Übersetzung von Felix Philipp Ingold

Textfolge aus dem Band »Distance aveugle« (Éditions Robert, Moutier 1974; Éditions José Corti, Paris ²2000).