Lustgarten
An Dominique und André Siron1
Vom selben Aussichtspunkt den Übergang des Tags in die Nacht beobachten; beobachten die Mischflut der Wasser, den frischen Wind kann man mögen oder nicht mögen. Kein Krampf, der die Erwartung entschlingen könnte. Die Eichen in der Runde rauschen. Schon schwärzt sich die Tiefe der Ebene. Schon kommen die Bäume, derweil Schild um Schild entfällt, wie Schatten ins Fluten. Schon gerinnen die Tagesgeräusche zu einem langsamen eintönigen Gezirpe. Schon wandelt sich das ganze Land, verschattet, einförmig, in einen Lustgarten, blind, lichtvoll, ebenerdig zu betreten.
Übersetzung von Felix Philipp Ingold
Textfolge aus dem Band »Distance aveugle« (Éditions Robert, Moutier 1974; Éditions José Corti, Paris ²2000).