Der Sommer, allmählich
Meine Gedanken sind vereinnahmt vom Fliesspapier der Flaute, so wie am Wegrand, am Ende dieses verkommenen Pfads, der sich windet und wendet zwischen Teich und Meierei, bevor er sich verliert, nur so reise ich auf hoher See, in der Höhe des Himmels oder auf schmalen Pfaden.
Hier immer wieder, unter den grossen Eichen, die Wiederkunft des Sommers wie zu einem Stelldichein, hier, wo Stille sich ausbreitet in mir.
Kein Horizont, keine Regung.
Milchig oder das Blattwerk der Bäume überstäubend kreist unmerklich das Licht, und unmerklich zieht es mich mit.
Ob ich der Welt noch angehöre? Im Spiel von Schatten und Helle wiegen meine Worte nicht mehr als ein Vogelflug.
Ich spreche zum Wind nicht als Vagabund, nicht als Wahrsager.
Mählich dampfend über meinem Kopf, der Himmel momentweise verunklärt,verweisen mich die Wolken momentweise auf die nahen begrünten Hänge.
Der Sommer, allmählich.
So will ich mich lange ins Abseits treiben lassen, reglos.
… Das Selbe vereint das Andere zu ursprünglichem Bund. Das Gleiche indes löst sich auf in der faden Einheitlichkeit des lediglich der Form nach Einen …
… Gedächtnis, flüssiger Anschein …
… Bild Echo Widerschein einer unablässigen Geburt …
Übersetzung von Felix Philipp Ingold
Textfolge aus dem Band »Distance aveugle« (Éditions Robert, Moutier 1974; Éditions José Corti, Paris ²2000).