Ich überlasse der Zukunft die Geschichte Apollinaires.
(XLV)

am 30. Mai 1901

»La farce du mirroir« (Die Posse des Spiegels), die später häufig nachgedruckt wird.

Zu dieser Zeit lernt der unglücklich liebende Dichter die Vicomtesse de Milhau kennen. Hier spielt für Guillaume und die Literatur die Familie Nicosia eine wichtige und entscheidende Rolle. Die Mutter seines Freundes René de Nicosia, die Klavierunterricht erteilt, schließt Apollinaire ins Herz, nimmt ihn unter ihre Fittiche und findet eine halbwegs geeignete Stellung für ihn. Eine ihrer Schülerinnen ist Gabrielle de Milhau, das Töchterchen der schönen Witwe eines normannischen Herzogs, einer geborenen Deutschen. Frau Ellinor Holterhöff, Gräfin de Milhau, engagiert Apollinaire auf Empfehlung Frau de Nicosias für ein Gehalt von 100 Franken monatlich als französischen Hauslehrer der kleinen Gabrielle. Er unterrichtet sie täglich von neun bis elf Uhr vormittags.

 

Vladimír Diviš: Apollinaire. Chronik eines Dichterlebens. Deutsch von Aleš Krejča, Artia, 1966