Ich überlasse der Zukunft die Geschichte Apollinaires.
(LXVIII)

und

am 21. August 1902

läuft der Jahresvertrag mit Madame de Milhau ab.

Das Drängen seiner Mutter, sein eigener Seelenzustand und sein Selbsterhaltungstrieb veranlassen ihn, den Vertrag nicht zu erneuern. Er kehrt zur Familie zurück, die jetzt in Paris, 23, rue de Naples wohnt, in eine Umwelt, die für die schöpferische Arbeit eines aus dem Geleise geworfenen Dichters keine günstigen Bedingungen schaffen kann. Er bringt folgendes Zeugnis mit:

Ich bestätige, daß Herr Wilhelm de Kostrowitzki vom 21. August 1901 bis zum 21. August 1902 in meinem Hause als Hauslehrer angestellt war. Ich kann seine Fähigkeiten und sein sittliches Betragen nur loben. Er verläßt mich auf eigenen Wunsch.
Neu-Glück bei Oberplais Kreis Sieg
Vicomtesse E. de Milhau
24. August 1902

Wieder beginnen Existenzsorgen, die Unsicherheit der Finanzfrage. Apollinaire sucht eine Stellung. Seine Aussichten haben sich etwas gebessert, weil er schon eine gewisse Büropraxis aufzuweisen hat und, wenigstens laut Diplom, die Stenographie beherrscht.

 

Vladimír Diviš: Apollinaire. Chronik eines Dichterlebens. Deutsch von Aleš Krejča, Artia, 1966