Ich überlasse der Zukunft die Geschichte Apollinaires.
(LV)
Am 19. Oktober 1901
begibt sich die Familie Milhau zum Winteraufenthalt nach Honnef. Der Dichter schreibt an Mutter und Bruder über seine ersten Erlebnisse:
Eine Woche war ich unterwegs. Wir hatten eine Panne und mußten am Abend in Rhöndorf bleiben, schließlich reisten wir einen Tag mit der Bahn!
Für Apollinaire beginnt nun eine Zeit des Herumwanderns, dem seine ganze Freizeit zum Opfer fällt. Es ist fast wie in Stavelot. Die oberflächliche Kenntnis der deutschen Sprache, die er von seinen Studien in Nizza und Monaco besitzt, ermöglicht ihm, sich mit dem Volk, seiner Lebensweise, Tradition und Kultur bekanntzumachen. Die aus der Landschaft geschöpften Eindrücke zusammen mit seinen übrigen Erlebnissen werden zu einer reichen Quelle der Inspiration. Es entstehen zahlreiche Gedichte und Prosastücke, besonders die neun in Alcools unter dem Titel »Rhénanes« (Rheinland) zusammengefaßten Gedichte und die Erzählungen »Der Messias« und »Die Rose von Hildesheim« aus dem Buch Hérésiarque et Cie (Ketzer und Co.).
Ohne nennenswerten Erfolg schickt er seine Arbeiten an französische Zeitschriften.
Vladimír Diviš: Apollinaire. Chronik eines Dichterlebens. Deutsch von Aleš Krejča, Artia, 1966









