H. D. (Hilda Doolittle): Das Ende der Qual – 8. Mai, Donnerstag

 

Dies ist eigentlich eine Vorahnung. Hier ist die Legende. Amerika hat Poe gehabt, lokalisiert; Whitman (trotz all seiner »kosmischen« Integration), lokalisiert; die Neu-England-Schule, Emerson,1 Thoreau,2 lokalisiert; Emily Dickinson,3 lokalisiert. Hier ist die Legende, der Mythos; der grundlegende Mythos kann eigentlich nicht lokalisiert werden. Wotan, Odysseus oder Herakles, geboren in Hailey, Idaho oder wo immer das ist, ausgebildet in… wo auch immer das war, und der junge Bilderstürmer findet sich in Venedig wieder, le Byron de nos jours, dem eine vornehme Gruppe auf einem schmalen Streifen des amerikanischen Kontinents, in Philadelphia, stillschweigend die kalte Schulter gezeigt hatte wegen eines Skandals, nicht gerade in der Nähe, in Indiana, wegen eines ganz geringfügigen Skandals, wenn es überhaupt ein Skandal war.
Es ist eher das Empfinden von Dingen als das, was die Leute tun. Es zieht sich wirklich durch alle Dichter der Welt. Einer von uns war erwischt worden. Jetzt ist einer von uns frei. Aber wir, die Partisanen des Welt-Denkens, des Mythos, zittern furchtsam. Was nun?
Gestern habe ich von Norman gehört. Er erwähnt das Originalinterview, das im London Chronicle zitiert wurde. »Es war wirklich schrecklich. Wie sein Freund Horton bemerkte (er ist der Mann von Square Dollar,4 der mich in Washington zum Hospital brachte): ›Noch ein oder zwei solche Interviews, und die Regierung wird ihn aus dem Land treiben.‹«