H. D. (Hilda Doolittle): Das Ende der Qual – 31. März

 

Heute nachmittag, als ich Erich nach der genauen Bedeutung des Wortes indicted, angeklagt, frage, wie es in Poetry vom Dezember 1957 in einem Leserbrief1 zu Ezra verwendet wird, sagt er wieder: »Warum regen Sie sich denn so auf?« Ich erklärte, daß ich in der Reader’s Encyclopedia von [William Rose] Benét2 gelesen hätte, daß Ezra verhaftet und wegen Hochverrats vor Gericht gestellt (1945), aber als »geistesgestört beurteilt« worden sei. Erich meinte, indicted bezöge sich bloß auf die formelle Anklage. Ich weiß nicht.
»Auf jeden Fall«, sage ich zu Erich, »ist es gut, aufgeregt zu sein, das zu spüren.«
Meine Geschichte, wie ich sie im Zweiten Weltkrieg in London durchlebte, hätte gut die von Dorothy Shakespear sein können; ihre Geschichte hätte nicht meine sein können, wird aber im Rückblick zur meinen. Die beiden Männer, einander diametral entgegengesetzt, heben sich voneinander ab, das Londoner Pendant zu meiner lebenslangen Isis-Suche und der Odysseus-Pound, der in den Pisaner Cantos hinab ins Reich der Schatten gestiegen ist. Nein. Es gibt keine Ähnlichkeit. Aber ich vollendete meine eigenen cantos, wie Norman sie nannte, wieder im griechischen Szenarium; meiner ist Helen and Achilles.3 Da gibt es eine Ähnlichkeit, die beiden Männer treffen sich im Krieg, im Trojanischen Krieg, der Achilles aus meiner Phantasie und Vorstellung und der Odysseus aus Ezras. Im Leben treffen sie sich nicht, können sie sich nicht treffen. Aber die beiden Frauen, die Helena (aus meiner schöpferischen Rekonstruktion) und die Penelope (eine menschliche Wirklichkeit) können kommunizieren.