H. D. (Hilda Doolittle): Das Ende der Qual – 27. März

 

Heute nachmittag las ich Erich laut Canto 90 vor, lateinisch, griechisch, italienisch und alles übrige. Las ich wirklich alles? Wahrscheinlich nur einen Abschnitt. Ich bekomme neue Macht über das Material, die Anrufung m’elevasti1 beschwört tatsächlich, ruft einen empor »aus der Schutthalde« der täglichen Sorgen und Schrecken.
Ich habe ein wirbelndes Kaleidoskop gesehen oder versucht zu sehen. Ubi Amor ibi oculus est. Der Gedanke an Ezra war Teil der »Schutthalde«, meiner eigentlichen Kriegserfahrungen. Ich konnte auch nicht den komplizierten Zusammenhängen der gerichtlichen Anklage folgen. Mein Auge, das zu schnell den unregelmäßigen Zeilen der schwierigen Seiten folgte, war immer noch Teil meines intellektuellen Rüstzeugs. Ich weigerte mich, mich täuschen zu lassen, ich mußte klar sehen. Ich konnte nicht klar sehen, aber ich konnte klar hören, als ich las: m’elevasti / out of Erebus, »m’elevasti / aus dem tiefen Grunde des Erebus«. Endlich konnte ich das Berauschtsein von Kuthera sempiterna und die Heilung von myrrh and olibanum on the altar stone / giving perfume, Myrrhe und Olibanum auf dem Altarstein / schwängern die Luft, akzeptieren.