H. D. (Hilda Doolittle): Das Ende der Qual – 23. März

 

Peire Vidal, der Troubadour, den ich erwähnt habe, »trug der Lady Loba de Peugnautier (deren Name Wolf bedeutet) zuliebe Wolfsfelle…« Ich zitiere Schwester M. Bernetta Quinn, O. S. F., nach ihrem Beitrag in Motive and Method, einer Sammlung von Essays über die Cantos. Schwester Bernetta bezeichnet diesen Wahnsinn als »Lykanthropie«. Ich folge ihrer Darstellung, The Metamorphoses of Ezra Pound, mit Bewunderung und Achtung. Ich selbst habe mich bis jetzt von der Legende zu stark betroffen gefühlt, um gerecht zu urteilen oder vielmehr klar zu sehen.
Ich sehe, aber vielleicht nicht klar, daß der Dichter sich die Attribute des berühmten Gründers von Rom – oder vielmehr des legendären Wolfs (Lupus oder Lupa), der diesen Gründer befreite und rettete – zu eigen macht. Ist unser Parder oder Panther eher ein Retter, ein Liebender als ein Outlaw, ein Bilderstürmer? War es die Liebe zur unvergleichlichen »Lady Loba«, die ihn zu Radio Rom lockte und am Ende sein Verderben war? Ja und nein. Er ist bei weitem nicht verloren. Er ist im Zentrum und erreichbar. Tausend Ameisen, ein ganzer Ameisenhügel von Provinzcolleges, haben eine merkwürdige Befruchtung erfahren. Ist das in der Geschichte Amerikas oder sonstwo je vorgekommen?
Lykanthropie, eine Art Wahnsinn, wobei der Patient sich einbildet, ein Wolf zu sein; Lykanthrop, ein Wolfsmensch; Wolf, griechisch lykos – lese ich in meinem Chambers Wörterbuch. Das Wort lykos erinnert als Wort an Lynx, den Luchs, der in dem berühmten Abschnitt des Pisaner Canto LXXIX so eindringlich beschworen wird.