H. D. (Hilda Doolittle): Das Ende der Qual – 17. Mai, Samstag
Er kam polternd herein, er ging polternd hinaus. Violet Hunts sehr alte, bettlägerige Mutter, deren Tür oben an der Treppe offenstand, sagte mürrisch: »Sag ihm, er soll gehen, sag ihm, er soll nach Hause gehen, er macht immer zu viel Lärm, dieser junge Mr. Browning.«
Er schrieb eine Oper, Villon,1 die, wie ich las, 1932 von der BBC übertragen wurde. Zumindest summte er Melodien oder pfiff sie, und irgendein Musikexperte muß sie niedergeschrieben haben. In den frühen Zeiten in London hörte ich Olga Rudge,2 die vollendete Geigerin, einige provenzalische Fragmente spielen (ich behauptete nicht, ihnen folgen zu können), die vermutlich von Ezra komponiert oder ausgegraben worden waren. Er schien nicht eingeschüchtert zu sein durch den Umstand daß er (nach meiner Ansicht) kein Ohr für Musik hatte, und, ach, ich litt fürchterlich unter seinem unbeholfenen Tanzen. Ich litt, ich glaube eigentlich, wir litten alle. Er selbst machte in gewisser Weise keine Fehler. Er gab, er nahm. Er gab im Übermaß. Die meisten Tribute an seinen Genius seinen Dämon oder Daimon, sind bisher von Männern gezollt worden. Aber zumindest drei Frauen, ob gefühlsmäßig involviert oder nicht, stehen für sich; er wollte sie zu etwas machen, er wollte sie nicht zerbrechen; er identifizierte sich in gewissem Sinn mit ihnen und ihrer Kunst.