So wie ein Schrei
So wie ein Schrei (von wo? von wem?) flammt das Blitzgestöber auf. Geschubst die Nacht, zu Boden gebracht, nachgemacht, um erneut greifbar zu werden (ein Fremder, Gast auf Durchreise, seinen Weg ertastend zwischen den Möbeln), wild in Besitz genommen wieder und wieder. Draussen kommt Licht über Felder, Dörfer. Vorsprünge, Aufsprünge, dehiszente Nacht (welch anderes Geräusch in weiterer Ferne?), Schimmer über dem zerstückten Land (Klage oder Gebell?), Bruchteile, abgesackt, bevor wieder zusammengefügt (oder Scheppern von Altmetall?), Überwindung des Abgrunds. Der wütende Sturmwind entlädt sich auf die Pappelbäume, die Gärten sind zertrampelt. Da, der sagenhafte Vogel (Schläfer, den erneut der Traum umfängt), der Regen, im grauen Vorfeld des Morgens, wird dann erst kommen, wenn die Ruhe wiederhergestellt ist.
Übersetzung von Felix Philipp Ingold
Textfolge aus dem Band »Distance aveugle« (Éditions Robert, Moutier 1974; Éditions José Corti, Paris ²2000).