Obstgarten im August
An Philipp Jaccottet1
Die wenigen brennenden Lichter in der Ebene helfen mir nicht mehr als Fixpunkte, und das Netz der doch vertrauten Dorfwege verbindet mich nicht mehr mit den Höfen, den benachbarten Weilern. Im August bedeckt sich das Umfeld des reglosen Obstgartens in regloser Nacht ganz leicht mit Nebel, ein Traum, der eine duftende Insel unter dem Mond mit einschliesst. Keinerlei Wind zwischen diesen Steinmauern, der die beharrliche Hitze verwehte. Hoch über Kopf öffnen sich die langsam gereiften Wolken wie Früchte.
Übersetzung von Felix Philipp Ingold
Textfolge aus dem Band »Distance aveugle« (Éditions Robert, Moutier 1974; Éditions José Corti, Paris ²2000).