Lichtung

An Florian Rodari1

Wie das Wasser zwischen schlecht gefügten Dauben (doch es ist Tag) schiebt sie sich zwischen die Strünke, gebrochen, zerstückt, gesteppt, sie platzt auf, zerschleisst heiter den Schatten, schneidet ein, wuchtet aus, strahlt, lässt da und dort Vogelgesang erglänzen in der Tiefe wie am Rand des Hochwalds, wird grösser wie ein Fenster, auf das ich aus der Tiefe des Zimmers zugehe, weitet sich wie der leuchtende Grat des Himmels, wie ein entsäumtes Laken, wie ein nacktes Dach. Keineswegs abbrechend den Aufschwung, funkelt sie gleichmässig, als künftige Lichtung (mein Satz) funkelt sie, gehackt (mein unmöglicher Satz), in der Tiefe wie am Rand, weder trennt noch, glücklich, scheidet sie, wird aber, derweil ich näherkomme, zu Schnee, Überfülle, Erweckung.

Übersetzung von Felix Philipp Ingold

Textfolge aus dem Band »Distance aveugle« (Éditions Robert, Moutier 1974; Éditions José Corti, Paris ²2000).