Auf der Waage des Tags

Zurück auf diesem waagrechten Weg geh ich am Saum des Nebels an einem Baumgarten entlang. Wäsche aufgehängt zwischen den Bäumen; Mauer zerfallen, schliesst nicht mehr ein. Weiter unten, wie zusammengepackt, der Lärm der Wagen, die den Engpass durchfahren. Weiter oben, schallend, der Gesang eines Vogels. Ich glaube den Lichtschirm zu spüren, ich spüre ihn, das Spalier, die Hausfassade, die obenhin wohl bereits im Licht steht. Kein Dorf mehr, dennoch das Rauschen, dennoch die Gongschläge eines Hammers auf einem Blechteil. Ich gehe unentwegt; beschreite, den Häusern entlang, die einzige Strasse inmitten der vom Reif geweisselten Ödfelder, entlang der grauen Wand dieses Morgens, inmitten der Fruchtfelder – die Nacht zu Boden gedrückt, über sich selbstr gestülpt. Unter der dröhnenden Sonne landet der Vogel auf dem Dach.

Übersetzung von Felix Philipp Ingold

Textfolge aus dem Band »Distance aveugle« (Éditions Robert, Moutier 1974; Éditions José Corti, Paris ²2000).