Der Rosenlöcher

Der Rosenlöcher

Der Rosenlöcher ist ein Mähnenwolf mit »idyllyrischen« (rückwärts zu buchstabierendes Gezwitscher vom »Baum des Attributismus«.) Lichtern, bläulichem Lockenschmiß und traditionsgemäß lunarer Lunte. Sehr zierliche Läufe tragen ihn diametral durch ein Laufgatter, welches seine Touren traumhoch überragt und Übersetzungen ins Freie untersagt. Im Original betanzt der Rosenlöcher das bepflanzte Geviert mit labyrinthischer Bemessenheit, scheinbar einem Lichtnetz hinterher, das die späte Sonne durch die Maschen der Umfriedung über Kiesel, Blume, Floskel, Baum, Gebüsch und Gras etcetera verstreut. Der Trend seiner Wege, sich in den Schattenspielen der Gewächse seines Gartens zu verzweigen, spricht von einem universen Verarbeitungsgrad seines Fluchttriebs, liest sich von außerhalb wie eine Parodie auf jenen und ist als solche so etwas wie eine »Argusaugenweide« für jeden Betrachter, den die klassischeren Möglichkeiten interessieren, zwischen vorgeschriebenen Ausgängen und aussichtslosen Abwegen virtuos Fuß zu fassen.

Andreas Koziol aus Bestiarium Literaricum, Druckhaus Galrev, 1991

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Gedenktag

Zum 70. Geburtstag des Autors:

Dichter und Wende-Chronist
Bayerischer Rundfunk, 19.7.2017

Friedrich Dieckmann: Weltfremdling in der Zeitenmühle
Süddeutsche Zeitung, 27.7.2017

Karin Großmann: Ein kleiner Jubel Glück und ein Hieb auf den Kopf
Sächsische Zeitung, 29.7.2017

Dirk Pilz: Engel hat sich der Dichter abgewöhnt
Frankfurter Rundschau, 28.7.2017