Der Kling

Der Kling

Morphozeptisch gesehen, ist der Kling ein ›kochender‹ Hase. Wir sahen ihn unter anderem auf den Zinnen eines Elfenbeinturmes als Gargoyle, Buchstabenblei in die Ebene speiend; wir rochen den Rauch seines messerstoffhaltigen Schwafels; wir entzifferten seine Spur im Saat- und Krautfeld der Poesie als flüchtiges Hakeninitial; wir hörten ihn den Augenzahn der Zwiebel brechen; wir fragten uns, warum er die Orange mit Bananen neckte; wir lauschten seinem unverblümten Löffelflug; bewunderten sein züngelndes Triangelfries an der Schreibhaustapete im Garten des Stilbruchs; rasteten etwas im Schatten seines i-Punkts und nahmen uns vorsichtshalber selber einen Mund voll Fließbandsalat in Klangtraubenessig, eine Kling Spezialität.

Andreas Koziol aus Bestiarium Literaricum, Druckhaus Galrev, 1991

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Julia Schröder: gedicht ist nun einmal: schädelmagie
Stuttgarter Zeitung, 4.4.2005

Thomas Steinfeld: Das Ohr bis an den Rand gefüllt
Süddeutsche Zeitung, 4.4.2005

Jürgen Verdofsky: Unablenkbar
Tages-Anzeiger, 4.4.2005

Norbert Hummelt: Erinnerung an Thomas Kling
Castrum Peregrini, Heft 268–269, 2005

Gedenktag
Hubert Winkels: Sprechberserker
Süddeutsche Zeitung, 30.3.2015

Tobias Lehmkuhl: Palimpsest mit Pi
Süddeutsche Zeitung, 30.3.2015

Theo Breuer: „Auswertung der Flugdaten“
fixpoetry.com, 31.3.2015

Tom Schulz: Dichter auf der Raketenstation
Neue Zürcher Zeitung, 13.4.2015