Der Feix
Der Feix, eine postberliner Trutztaube, verdankt seine morphosophistische Existenz in diesen Blättern einer Kreuzung des großen blauen Schreibfeldflüchters mit der kleinen weißen Lokalkalotte. Seine Landungsmanöver gelten im Allgemeinen der »Hinterhofquadratur des Augenkreises« im hauptstädtischen Randleben. Die an- bis unmutigen, mehr oder minder x-, y- und z-förmigen Figuren, die er vor, während und nach seinem Aufkommen auf Straßen, Bürgersteigen und Höfen beschreibt, lassen ihrer Rigorosität wegen den Schluß zu, daß er wohl das ganze Tauben-ABC ›im Fluge‹ beherrschen könnte, aber darauf pfeift, um sich auf die riskantere Meisterung der letzten drei Buchstaben zu stürzen. Obgleich er, wie sein Name sacht anklingen läßt, ›von Anbeginn‹ gegen das x gefeit ist, zieht er gerade dessen Inszenierung oft extra in die Länge, wodurch dann das z meist etwas zu kurz kommt und das y gar nur ›wie flüchtig hingerülpst‹ erscheint. (Neuere Erhebungsversuche ergaben, daß der Umdrehungsanteil seiner »letteralen Beziehungen« zu den Dingen den Gehalt verbaler Schnapsideen in den Schatten stellen soll. Sogar glashart.)
Andreas Koziol aus Bestiarium Literaricum, Druckhaus Galrev, 1991