Der G.kunert
Der G.kunert erreichte uns lange allein dem Ruf nach. Es war ein Maraburuf, der, von einem moderaten Schnurren begleitet, in ein beide Stimmen überwölbendes Unken gleiten konnte. Wir durften seither mit einer stimmlichen Größe von pagodischem Format rechnen und haben darüber hinaus noch läuten hören, daß sie, d.h. er, in einer Garten gewordenen Domizilvorstellung den lilagrauen Apokalyptus anbaut, der spätestens auf seiner Zunge eine kulturweisheitliche Raffinierung zur Hostie für lyrische Feinschmecker durchmacht. Jene bleibe dünkel, solange der G.kunert sie im Munde fuhrt, (hier fehlen die ü-Lichter, da das obige ‹dunkel‹ sie eher gebrauchen konnte.) klare aber selbstredend auf, sobald er sie von sich gäbe, nur könne sie dann leider nicht mehr so einnehmen bzw. eingenommen werden, wie es dem Meister selber gegeben sei. Damit solle nicht gesagt sein, daß in einem einzigen, auch nur hingebrockten Exemplar von kunert’schem Raffinement nicht unvergleichlich mehr Geschmack, Abgerundetheit, Durchsicht und einprägsame Zerläßlichkeit läge, als irgendwo sonst im chiliastischen Tortenschlachtfeld auf der westlichen Hemisphäre.
Andreas Koziol aus Bestiarium Literaricum, Druckhaus Galrev, 1991
Lebenslauf
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Michael Opitz im Gespräch mit Dina Netz zum Tod des Schriftstellers Günter Kunert
Knut Cordsen: Der Dichter Günter Kunert ist tot
Zum Tod des Schriftstellers Günter Kunert. Jo Lendle im Gespräch mit Doris Schäfer-Noske
Gedenktage
Zum 80. Geburtstag des Autors:
Cornelia Geissler: Die Welt ertragen
Berliner Zeitung, 6.3.2009
Fred Viebahn: Ein unbequemer Dichter wird heute 80
ExilPEN, 6.3.2009
Reinhard Klimmt: Günter Kunert
ExilPEN, 6.4.2009
Hannes Hansen: Ein heiterer Melancholiker
Kieler Nachrichten, 5.3.2009
Renatus Deckert: „Ich bin immer noch naiv. Gott sei Dank!“
Der Tagesspiegel, 6.3.2009
Hubert Witt: Schreiben als Paradoxie
Ostragehege, Heft 53, 2009
Zum 85. Geburtstag des Autors:
Peter Mohr: Die Worte verführten mich
lokalkompass.de, 3.3.2014
Schreiben als Selbstvergewisserung – Dichter Günter Kunert wird 85
Tiroler Tageszeitung, 4.3.2014
Wolf Scheller: Die Poesie des Melancholikers
Jüdische Allgemeine, 6.3.2014
Zum 90. Geburtstag des Autors:
Reinhard Tschapke: Der fröhlichste deutsche Pessimist
Nordwest Zeitung, 2.3.2019
Günter Kunert im Interview: „Die Ideale sind schlafen gegangen“
Thüringer Allgemeine, 4.3.2019
Günter Kunert im Interview: „Die Westler waren doch alle nur naiv“
Göttinger Tageblatt, 5.3.2019
Katrin Hillgruber: Ironie in der Zone
Der Tagesspiegel, 5.3.2019
Benedikt Stubendorff: Günter Kunert – 90 Jahre und kein bisschen leise
NDR.de, 6.3.2019
Matthias Hoenig: „So schlecht ist das gar nicht“
Die Welt, 6.3.2019
Tilman Krause: „Ich bin ein entheimateter Mensch“
Die Welt, 6.3.2019
Günter Kunert – Schreiben als Gymnastik
mdr.de, 6.3.2019
Peter Mohr: Heimat in der Kunst
titel-kulturmagazin.net, 6.3.2019
Knud Cordsen: Der „kreuzfidele Pessimist“ Günter Kunert wird 90
br.de, 6.3.2019